Im Sommer

Die Glut liegt waschbetonschwer auf Rabatten
Und Hitze greift das Jahr ganz ohne Bitten
Die Weiden schwitzen satt wie pralle Quitten
der Weltgeist droht in Wärme zu ermatten

Wer kann, lässt sich in kühler Gruft bestatten
Denn Geistes Schlaffheit lässt sich nicht lang bitten
Auf heißem Hengst kommt Schwüle angeritten
Hell ist das Licht und dunkel sind die Schatten

Darin, in Gruppen unter schweren Bäumen
Verweilen schläfrig matt, wie große Ziegen,
Zwölf Kühe, die von kalter Frische träumen

Sie tun, was man bei Hitze tun soll: liegen
Und könnten fast den Sommer so versäumen
Wär da nicht das Gebrumm von zwölfmal tausendutzend Fliegen


Vorankündigung:
Im Oktober wird im WOLL-Verlag ein Buch mit Cartoons von Rüdiger Tillmann erscheinen. Es trägt den prachtvollen Titel Kuhgeflüster. Ich steuere ein paar Gedichte bei – so zum Beispiel dieses Sommer-Gedicht. Watch out – there is more to come!

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