In Restaurationen #02

Ich sage dazu nichts mehr, sagte die Frau, bevor sie in der nächsten Viertelstunde soviel dazu sagte, dass wir alle erfuhren, wie angekotzt sie ist von der alten Dame, die dauernd vom Sterben redet, aber immer noch regelmäßig bei der Nachbarin die Wohnung putzt und die unverschämterweise sehr komplizierte Gerichte für Ihren Hund kocht, stell dir vor, erst erschreckt sie alle mit haarsträubenden Geschichten ihrer Krankheit und dem bevorstehenden Tod und dann kommt die doch alle 2 Wochen in den Salon und lässt sich die Haare machen.

Einer quasselt die vor ihm am Tisch sitzende Frau unaufhaltsam voll, selbstgefälliges Salbadern, meine Prüfung, meine Noten, meine Mutter, mein Dies und mein Das, um nach unendlichen Minuten unvermittelt aufzustehen und mit einem letzten Wort das Café zu verlassen.

Ein Mann liest in der „Touren fahren“. Vorhin hat er mit einer vertrauten Person telefoniert, sehr ruhig und ernst. Er komme soeben aus dem Krankenhaus, es gebe ein schmales Zeitfenster, es komme nun darauf an, er sei froh den früheren Zug reserviert zu haben. Wenn er da sei, in etwa zweieinhalb Stunden, benötige er ungefähr eine Dreiviertelstunde, um die Situation und die Aussagen der Fachleute zu erläutern. Dann ist es an uns, eine Entscheidung zu treffen.

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