Versteh doch

Ich kann nicht länger bleiben
bei Dir, Du schönes Kind.
Ich muss Gedichte schreiben,
die sonst verloren sind:

Eins über Tütenwurst mit Spargel
Eins über Mindestlohn bei PLUS
Eins übers Hämmern ohne Nagel
Eins über den Homunkulus

Dann eins vom falschen Sein im Guten
Ein kleines noch zum Zinsertrag
Und eins vom Blasen und vom Tuten
Eins, vielleicht zwei, vom Donnerstag

Und eins zum Großen und zum Ganzen
Und eins, zwei, drei vom Sternekoch
Ein letztes noch zum Hasenpflanzen
Mein liebes Kind, versteh mich doch:

Ich kann nicht bei Dir bleiben.
Denn wer jetzt bei Dir bleibt,
wird nie Gedichte schreiben,
die niemand sonst je schreibt.

2 Gedanken zu „Versteh doch

  1. „Wer Gernhardt-Vergleiche macht oder sich vornimmt, wird mit Bernstein-Verzicht nicht unter zwei Jahren (in besonders schweren Fällen: auch drei) bestraft.“
    Und: Merci. Es sind die Reihungen, die so verführerisch sind.

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