The winner

Einer Schlägerei in einer Waliser Kneipe kann man ganz leicht wie folgt entgehen: Zunächst darf man kein Wort verstehen von dem Zeug, das einem von dem kräftigen jungen Mann an den Kopf geredet wird, der unvermittelt an den Tisch tritt und unter uns gesagt sehr unbequem aussieht und auch so kauderwelscht. Meist reicht es, zwei oder drei mal entschuldigend lächelnd auf Deutsch nachzufragen, was er denn bitteschön grad gesagt habe – schon hat er keine Lust mehr, es nochmal zu erklären und trollt sich wieder. Auf keinen Fall sollte man jetzt vergessen: Unbedingt die walisischen Freunde am Tisch fragen, was denn der junge Mann eigentlich wollte – um nach der verblüffenden Erklärung, er habe einem doch soeben einen Händel antragen wollen und mit üblichen Schmähreden dazu aufgefordert, zu diesem Behufe für ein paar Minuten mit vor die Tür zu treten, schallend zu lachen und noch ein paar weitere Runden Bier zu bestellen. Hilfreich ist es auch, sich im Lauf der nächsten Stunden am besten mehrmals belustigt nach dem jungen Mann umzusehen und ihm mit erhobenem Finger kopfschüttelnd und scherzhaft zu bedeuten, man habe ihn schon verstanden, ihn Schlingel. Irgendwann ist dann der launige Abend zu Ende und sämtliche Last Orders sind verputzt, so dass man alles schon wieder vergessen hat und frohgemut und unbeschadet aus der Kneipentür treten kann.

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