Dresden in zwei Sätzen

Einmal war ich mit einer früheren Freundin in dem mir unbekannten Dresden verabredet, und zwar exakt in der Mitte der Augustusbrücke, und da stand ich dann und wartete eine geschlagene Stunde, bis mich endlich das Handy erlöste, aus dem ihre leise Stimme klang mit der gehauchten Entschuldigung, sie als Ortskundige habe sich peinlicherweise mit den Brücken vertan und eigentlich die danebenliegende gemeint, wo sie jetzt auch schon eine Stunde lang auf mich warte, und ob ich sie vielleicht von der Augustusbrücke aus sehen könne, sie winke jetzt mal mit einer weißen Plastiktasche. Ich hab sie aber nicht gesehen, und dann sagte sie: Ich treff dich auf der anderen Seite, und hat aufgelegt und da wußte ich natürlich nicht auf welcher Seite denn nun, und dann hat das alles nicht geklappt und ich habe diese alte Freundin nie mehr wiedergesehen, weil sie hat das Handy in den Fluss geworfen oder eine neue Nummer oder was, jedenfalls ging da nichts mehr, aber vielleicht liest sie das ja hier, und für den Fall sag ich mal: Sonntag, meine Stadt, Bahnhofsbrücke, ok?

4 Gedanken zu „Dresden in zwei Sätzen

  1. Lieber Panne, das ist doch zu traurig um erfunden zu sein!
    Ich habe selbst schon ähnliches erlebt mit einer jungen Dame in München und einem wunderschönen CD-Laden.
    Verabredet, gewartet, nix passiert. Obwohl scheinbar alles klar schien. Das war bitter.
    Aber aushaltbar.
    Ich hoffe Deine Geschichte ist erfunden.

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