Night and Day

Ich höre manchmal Stimmen in der Nacht.
Und oft geht da ein Luftzug durch den Raum.
Dass ich allein bin, glaube ich mir kaum.
Ich habe manchmal so einen Verdacht.

Es stehen da zwei Teller auf dem Tisch.
Die Zeitung liegt gelesen auf der Bank.
Was macht das Telefon denn da im Schrank?
Dies zweite Stückchen Seife – trügerisch.

Ein Zähneknirschen weckt mich früh um vier.
Der Duft aus kleinen Mulden überrascht.
Ich rauch doch nicht. Wer hat da hingeascht?
Was macht dort dieses Haar? Ist das von mir?

Gefährlich hoch der Rotweinkorkenberg.
Wer hat denn diesen Yoghurt aufgemacht?
Hab ich da etwa grade so gelacht?
Seit wann hab ich nen roten Gartenzwerg?

Ein Summen aus der Wand, wie kann das sein?
Schleicht etwa da ein schlanker Schatten fort?
Was sind denn das für Lichtreflexe dort?
Warum fühl ich mich einsam nicht allein?

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