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Steile These

Stets macht Onkel Onkelsachen!
Nie macht er was stinknormales
oder etwas „nur banales“ –
ständig gibt es Wehs und Achen!

Beispiel: Statt still zu verplüschen,
stapft der Onkel in den Garten.
Will den Winter nicht erwarten,
rupft im voraus schon an Büschen.

Alles muss man dreimal sagen:
Nein! Nein! Nein! Weg von den Blüten!
Doch es lässt sich nicht verhüten,
Onkel lässt mich stark verzagen.

Wieviel schöner, eleganter,
wären da doch, denk ich, Tanten:
würdevolle Glücksgaranten,
gartenstiller, blümeranter.

(das zugehörige Bild gibt’s hier)

Nebenwirkungen

Großvater war Steuermann auf einem Ozeanriesen, Vater ist jahrelang als Kapitän zur See gefahren. Onkel Horst ist Binnenschiffer und meine drei Brüder sind Erste Offiziere bei der Handelsmarine. Ich aber arbeite als Industriekaufmann im Landmaschinenhandel: Matrose-Intoleranz.

Dresdner Zombies

Du gehst ganz einfach nicht kaputt.
Wir legten mehrmals dich in Schutt.
Wir haben alles längst versucht,
selbst Helmut Kohl hat dich besucht!

Du feierst Auferstehungsfest
nach jedem Krieg. Dir macht nicht Pest,
nicht mal die Treuhand den Garaus.
An dir beisst man sich Zähne aus.

Du Schattenreich! Schockschwerenot!
Man kriegt dich schlechterdings nicht tot.
Kaum rummst man dir die Kirche nieder –
Zack! steht das Frauendingsbums wieder.

Zwar fluten wir dich jedes Jahr,
ertränken dich – doch sonderbar:
Du schüttelst dich und lächelst nur,
bleibst unerlöste Kreatur.

Du bist das deutsche Zombie-Zeichen
und faszinierst so deinesgleichen.
Glückstrunken torkeln die in Massen
armschlenkernd bleich durch deine Gassen.

Denn dies ist Traum jedes Verwesten:
Am Montag Walking Dead in Dresden.