Familienaufstellung

Die Tragik ist die Tochter des Verbrechens
Der Schlaf ist Bruder von Gevatter Tod
Das Phlegma ist der Schwager des Versprechens
Erlaubnis ist die Tante vom Verbot

Die Nichten aller Feste sind die Sausen
Die Mütter aller Schlachten sind der Krieg
Die Onkel aller Duschen heißen Brausen
Die Vettern aller Niederlagen Sieg

Zum Ururenkel hat der Spaß die Komik
Zum Großcousin hat jeder Knall den Schuss
Zum Paps hat der Cartoon die Physiognomik
Zur Oma jeder Text auch einen Schluss

Rasch

Es raschelt. Sie raschelt. Die Frau mit der Tasche raschelt. In der Tasche hat sie eine Plastiktüte, so eine dünne vom Obststand. Darin weitere Plastiktüten. Große und kleine. Alles raschelt. Die Tüten, die Tasche, die Frau. Alles raschelt, weil sie etwas sucht. Sie sucht in der großen Tüte nach anderen Tüten. In einigen schaut sie genauer nach den darin befindlichen Dingen, berührt sie raschelnd, schraubt sie raschelnd auf und zu, vergewissert sich raschelnd, knotet und entknotet raschelnd. In der letzten Tüte findet sie endlich, was sie raschelnd suchte: eine Scheibe Knäkebrot.