Rumturumturum

Ich fahr nach Ulan Bator und komme nicht zurück.
Ich bleib bei den Mongolen und mache dort mein Glück.
Ich trinke morgens Yakmilch und abends dreizehn Bier –
und wenn mir das zu öd wird, bin ich gleich wieder hier

Fiderallala fiderallala ,
rumturumturum!

Ich reise bald gen Peking, und bleib für immer da.
Ich lebe dort und wohne bei meinem Großpapa.
Der ist schon lang dort Kaiser und kennt sich prima aus –
und wenn das hier gelogen ist, kehr ich zurück nach Haus

Fidelallala fidelallala,
lumtulumtulum!

Der nächste Sommer führt mich tief in die Walachei.
Dort sitz und meditier ich und schlürfe warmen Brei.
Erst schlafen meine Füß, dann meine Arme ein –
dann ist es auch schon Zeit, gleich wieder hier zu sein

Widerallala widerallala,
Wumtuwumtuwum

Wandrersegen nach Olle Goethe

Die Wanderjahre sind nun angetreten.
Das Herz des jungen Wandrers ist recht bänglich.
So wendet er, sobald der Pfad verfänglich,
den Blick vom Wege fort. Nicht um zu beten,

nein nein, er schaut, wenn Schwierigkeiten warten
ins eigne Herz, und in das Herz der Lieben.
Wenn ernst es wird, wenn Nebel ihn umtrüben,
blickt er in sich – statt raus in Gottes Garten.

So kommt es, dass er immer immer wieder
voll auf die Fresse fällt, der dumme Wandrer.
Und liegt er erst am Boden ganz darnierder,

da wünscht er sich, er wär ein gänzlich andrer,
der umsichtiger schaut, nicht senkt die Lider.
Dann aber wär er nicht der dumme Wandrer.

Simples Rezept

Was mich für dich einnimmt, sind die Worte:
»Morgen gibt es wieder lecker Torte!«

Loben will ich dich und tüchtig hudeln
für den Satz: »Schau, Schatz, ich mach dir Nudeln!«

Hör ich das und find sie nicht, gibts Tote:
»In der Tasche sind belegte Brote!«

Dieser Ruf muss mich nicht lange suchen:
»Hasi, willst du noch ein Stückchen Kuchen?«

Doch ich dreh mich um und geh für immer
wenn ich höre: »Kochen tu ich nimmer!«

Sexuell werd ich zum Sublimaten,
wenn du schwörst: »Ich mach nie wieder Braten.«

Greif sogar zum Messer, dem verhassten,
wenn du sprichst: »Du wolltest doch mal fasten.«

Und ich ziehe fort aus deinen Städten,
sagst du: »Lass uns endlich mal diäten!«

Drum, willst du mich halten – zu dem Zwecke
sag zu mir: »Ich deck Dir zwei Gedecke!«

Schnurren werd ich wie ein kleines Kätzchen,
wenn du säuselst: »Ich back noch mehr Plätzchen!«

Liege weiter bei Dir wie ein Hündchen,
hör ich: »Da passt doch noch mehr ins Mündchen!«

Tüchtig lieben will ich dich, statt hassen,
wenn du rufst: »Los! Kalorien prassen!«

Andersrum gesagt: Ich kann versprechen,
solang du kochst, werd ich nicht mit dir brechen.

Liebe muss in meinem Magen reifen –
ach, ich bin schon einfach zu begreifen!