Archiv für den Monat: Juli 2013

von Tauben lernen

Die Taube blickt zum Täuberich
und seinem schwachen Überich

Er watschelt als getriebner Geck
knapp hinter ihr durch Gossendreck

Als Quelle seines Liebes-Wehs
eröffnet er ihr stolz sein Ees

Und pumpt sich auf mit trüber Luft,
den Schnabel zu, dass nichts verpufft

Er gurrt und hopst und nickt und ruckt,
scharwenzelt rum und scharrt und zuckt

Nichts lässt er ihr von sich verborgen,
er macht Krawall, als gäb’s kein Morgen

Nur kurz hält er im Balzen inne
und späht auf Wirkung seiner Minne

Kopfschüttelnd macht sich da die Taube
weils ihr zu blöd ist, aus dem Staube

Edward Snowdens härtester Job

Ich musste das ja täglich lesen! Das tat weh!
Es schmerzte tief mich dieser geistesleere Wichs.
Schlaf übermannte mich in Nullkommaundnix.
Mein Hirn war schon nach Stunden weicher als Püree.

Am allerschlimmsten war der Schachtelsätze-Mix,
brutal und langweilig und ohne jeden Dreh.
Ich überwachte zwar ganz brav, wie eh und je,
doch war mir dauerschlecht – da halfen keine Tricks.

Ich fühlte mich verlor’n wie auf der Odyssee
und nutzte dann sofort die Gunst des Augenblicks.
Ich hielt es einfach nicht mehr aus. Ja, ich gesteh,

nach all den Jahren war ich fertig und auch fix.
Das war der allerschlimmste Job der NSA:
der Mailaccount von kanzlerin@gmx

DIY

Regel 1: Gedicht ist gut,
wenn es sich schön reimen tut.

Regel 2: Es ist Gedicht,
wenn es Verse hat. Sonst nicht.

Regel 3: Ob Hebung, Senkung –
Kunst liegt in der Selbstbeschränkung.

Regel 4: Was man Dir tu,
reim auch jedem Andren zu.

Regel 5: Wird es Sonett,
kriegst Du alle Frau’n ins Bett.

Regel 6: Verrat ich nicht,
sonst schreibst Du bald auch Gedicht.

Regel 7: Alles klar,
wenn das Thema gut und wahr.

Regel 8: Mach es schön kurz.