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Mit 14

(zum Geburtstag)

Mit 14 muss man nicht mehr lang auf 15 warten.
Mit 14 ist man engel- oder ekelhaft.
Mit 14 gehört man zu den arg bedrohten Arten.
Mit 14 wird man auch schon vom Gesetz bestraft.

Mit 14 pflegt man seine Eigenarten
noch stärker als mit 13 oder 12.
Mit 14 erscheint einem ein Birnengarten
nicht mehr so seltsam wie mit 11.

Mit 14 geht die Sonne morgens auf.
Mit 14 geht sie abends wieder unter.
Mit 14 bläst das Leben sich schon auf.
Mit 14 ordnet man die Welt sich unter.

Mit 14 kann man vieles schon viel besser.
Und manches richtig. Und den Rest ok.
Mit 14 schnappt man auf wie ein Schnappmesser
und vieles tut schon nicht mehr ganz so weh.

Mit 14 ist man keineswegs mehr mittel.
Mit 14 quatscht man Heißluft wie ein Fön.
Mit 14 ist man von Vier-Zwei ein Drittel.
Mit 14 ist man groß und stark und schön.

Mit 14 macht man nur noch gute Taten.
Bei all den schlechten war man ja noch klein.
Mit 14 hat man supertolle Karten.
Und es erstrahlt das ganze große Sein.

Mit 14 muss man nicht mehr auf die Eltern warten.
Mit 14 fängt ein neuer Teil des Lebens an.
Mit 14 muss man sehr nett sein zu Paten.
Mit 14 fühlt man sich wie Watte an.

Guten Geburtstag, Gustav!

Herzlichen Glückwunsch zum 150.

Nicht nur warst Du einer der bedeutendsten Komponisten im Morgengrauen der Moderne. Nein, darüberhinaus auch noch einer der ganz ganz ganz berühmten Dirigenten Deiner Zeit. Und: Operndirektor. Oooperndirektooooor! Hammer!

Gedankt sei Dir vor allem für Deine 5. – und daraus wiederum besonders für den 4. Satz Adagietto. Was sonst hätte Visconti als Musik für seinen „Tod in Venedig“ suchen und finden sollen? Als hättest Du’s gewußt, Du Schlitzohr.

Danke.