Nun haben wir uns doch dazu entschlossen, unsere Kinder zum Yoga anzumelden. Wir wollen früh genug damit anfangen, damit die Kleinen recht gelenkig werden und es auch bleiben. Wenn sie älter sind – sagen wir mal so ungefähr mit 16 – ist es dann nämlich wesentlich leichter, sie bei der Rückgabe in die Babyklappe zu falten.
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Schatten von Grau
Die gute Nachricht gleich vorweg:
Deutschlands Damen lesen wieder.
Doch nur ein einzges Buch – oh Schreck!
Und das fährt ganz schön in die Glieder.
Wohin ich dieser Tage schaue:
Frauen fordern wieder Fesseln.
Und alle wollen Popohaue.
Sie lesen: Sex muss richtig kesseln.
Hausfraun, die sonst nie genießen,
erklimmen untertänigst Hügel
serviler Leidenschaft, zerfließen
im Bett nach einer Mordstracht Prügel.
Schon raunen die Emanzen: „Hey!
Das ist Sexisten-Tyrannei!“
Doch Frauen lieben „Shades of Grey“,
Teil 1, und bald auch 2 und 3.
Das Weib von heute fleht um Keile.
Es spricht: „Glaub nicht, dass ich dich poppe
ganz ohne Handschelln. Langeweile
vertreibst du mir mit Vorspiel-Kloppe
auf dem Klavier und in der Wanne.
Und ist der Schmerz auch noch so klein,
devot sein will ich, volle Kanne!
Hier bin ich Frau, hier darf ich’s sein.“
Sie lässt nur jemand an die Wäsche,
der Bondage mag und Knotenschnüre.
Sie wünscht sich geile Peitschendresche
so wie in ihrer Sex-Lektüre.
Den Männern wird das aufgezwungen.
Wie immer – sie solln Herren sein!
„Tja!“ seufzt da mancher notgedrungen
und langt der Gattin eine rein.
So tragen Damen als Bijou
mit Stolz die neuen Liebesspuren:
am Auge „Shades of Purpleblue“.
Das ist die Macht der Litraturen!
Warme Worte
Niemals geht man so ganz.
Manchmal bleibt man auch halb.
Sauber bleiben
Ich bleib jetzt einfach sitzen auf dem Klo
und blättre weiter leer in meiner ZEIT.
Ich spür, ich bin noch nicht soweit:
Der Tag soll jetzt nicht enden und nicht so.
Die Zähne putzt‘ ich schon bis Ultimo,
Ich wusch mir dreimal jede Kleinigkeit.
Dem Waschlapp fehlt wie mir die Heiterkeit.
Ich kann’s nicht glauben: Du bist anderswo.
Doch wo? Ich starre suchend auf die Fliesen.
Seit Stunden fühl ich mich ans Pech verpetzt.
Was soll ich denn mit Abenden wie diesen?
Ein vierter Waschgang hinterlässt entsetzt
mein Spiegelbild in fernen Paradiesen.
Die Hoffnung – nein, die Sehnsucht wäscht zuletzt.
Es gibt so Tage
Manchmal will das Leben mehr
von dir, mal will es weniger.
ins Blau
Diese Löcher im Feld, die der Wind dort hineinschlägt
sie finden sich Formen als Luftspielerei
Diese Ballen und Rollen, in denen das Korn da
herumliegt und Schatten wirft, mittags um zwei
Dieser Zug, der dahinsaust, mit einhundertachtzig
Ich selbst hinter Glas wie ein seltnes Insekt
Dieses Surren, der Luftzug, als ob eine Schwalbe
so scharf wie das Licht mich im Sturzflug vollstreckt
Dieses Feld dort am Waldrand, so halbvoll mit Raben
im Gegenlicht glänzt es hochsommerlich grau
Dieses flattrige Rauschen der Klimaanlage
Ein Flieger schreibt zitternd zwei Striche ins Blau
Der Steuerdeal-Deal
Dank Dialekt wirkt JIM als Schweizer echt.
Beim großen Steuerdeal mit NRW
vertauscht er fingerfertig die CD,
verlässt dann mit der echten das Gefecht.
Und kabelt FRÄULEIN BARONESS: Ok!
Die daraufhin in Zürich kunstgerecht
besorgt, dass jede Schweizer Großbank blecht.
Auf ihren Namen, Schecks nach Übersee.
Dann hasten Helikopter durch die Nacht.
Treffpunkt ist Nizza. Bei Kaffee und Kuchen
wird auf der »Deutschland« Überfahrt gemacht.
Dieweil in Düsseldorf die Fahnder fluchen,
setzt Jim im Schiffscasino auf die 8,
und Fräulein B. sieht man sich Schmuck aussuchen.
No future
Mein Vetter erwägt, demnächst aus Frankfurt fortzuziehen. Er sagt, er sehe dort für sich einfach keine Perspektive mehr. Bisher sei das von ihm so gern betriebene Stalking eine ganz auskömmliche Beschäftigung gewesen – aber nun sei alles anders, seit die Gerichte für Frankfurt ein dauerhaftes Nachflugverbot verhängt haben.
Das Zitronen-Abenteuer
JIM schießt auf seinem Fahrrad Richtung Süden.
DAS FRÄULEIN BARONESS, ganz unerwartet,
wünschte Zitronen! Jim war gleich gestartet
und fährt seit morgens, ohne zu ermüden.
Die Alpenpässe sind für ihn Etüden;
die Schießerei bei Mailand kommt erwartet;
und während man in Rom die Predigt startet,
rast Jim mit Volldampf durch ein Rudel Rüden.
Am Hafen kauft er gelbeste Zitronen.
Dann rasch zurück mit der Atom-Fregatte.
Durch Länder, wo Zitronenräuber wohnen.
Es glückt! Kaum als den Abend-Caffè-Latte
das Fräulein trinkt, die Nerven sich zu schonen,
steht Jim mit Früchten kussfroh auf der Matte.
Schade eigentlich
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